Haushalt 2025 – keine Anträge
Zum Haushalt 2025 wird GRÜN-alternativ keine Anträge stellen. Warum? Das könnt Ihr im folgenden Text lesen, der auch Grundlage für eine Pressemitteilung vom 27.11.2024 war.
Ein deutliches Wecksignal will die Meerbuscher Ratsfraktion Grün-alternativ mit ihrem Beschluss setzen, für den städtischen Haushalt 2025 keine Anträge zu stellen.
Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass keiner der fast 40 Anträge der Oppositionsfraktionen für den Haushalt 2024 in den Beratungen irgendeine Berücksichtigung, geschweige denn eine Zustimmung der Ratsmehrheit von CDU und FDP gefunden hat. Respektvoll ist das nicht. Es gab nicht ansatzweise die Bereitschaft von CDU/FDP, mögliche Erfordernisse zu prüfen.
In den aktuellen Haushaltsberatungen ist diese Ignoranz unverändert. Damit laufen der Gestaltungswille der Oppositionsfraktionen und der Anspruch, einen Konsens anzustreben, komplett ins Leere. Zudem fehlt die Bereitschaft auf fragwürdige Projekte im Haushalt 2025 zu verzichten.
Dabei ist die Lage ernst.
Millionendefizit im städtischen Haushalt 2025
Die Stadt Meerbusch kann ihre Ausgaben im Haushalt nicht decken und plant mit einem Millionendefizit, das ohne buchhalterische Sonderlösungen noch viel höher ausfallen würde und die Stadt auf Strecke in echte Engpässe führen würde.
In den vergangenen Monaten habe Grün-alternativ zu verschiedenen Themen, die Meerbusch über Jahre hinweg finanziell massiv belasten werden, Anträge gestellt, um Ausgaben zu reduzieren oder zu streichen. Die Fraktion habe mehrfach kostspielige und fragwürdige Vorhaben kritisiert. Dies unter anderem wegen diverser Gutachten, Teile des Integrierten Handlungskonzepts Osterath (IHKO), der Straßenplanung K9n oder überdimensionierte Gebäudeplanungen.
Im Moment hat der Rat das Heft des Handelns noch selbst in der Hand. Und das ist gut so. Schließlich muss die Kommune in den kommenden Jahren allein auf dem Schulsektor einen dreistelligen Millionenbetrag investieren. „Das tragen wir natürlich in vollem Umfang mit“, sagte Ratsherr Jürgen Peters, Vorsitzender der Ratsfraktion Grün-alternativ. Das gelte auch für Ausgaben, die zur Aufrechterhaltung der Sicherheit (Stichwort Feuerwehr), zur Förderung von Bildung und Betreuung sowie der Vermeidung der Negativfolgen des Klimawandels notwendig seien.
Es sei unstrittig, dass viele Schulen erneuert und ausgebaut werden müssten und dass die Feuerwehr im für die Sicherheit erforderlichen Umfang ausgestattet werde.
Aber es gebe auch Planungen, für die keinerlei Notwendigkeit zu erkennen sei. Schon gar nicht in Zeiten völlig klammer Kassen, betont Peters. „Der Bürgermeister und der Kämmerer verweisen regelmäßig darauf, dass wir uns auf Ausgaben beschränken sollten, die unabwendbar oder verpflichtend sind. Ja, das meinen wir auch, aber warum machen wir es nicht“, fragt er.
Stattdessen solle Geld für schön gestaltete Ortseinfahrten nach Osterath geben oder der Schützenplatz aufgewertet werden.
Dinge, die Meerbusch sich im Moment nicht leisten könne und deshalb auch nicht sollte. „Wir kommen nicht umhin, Geld auszugeben, auch neue Schulden zu machen, aber bitte im Rahmen dessen, was erforderlich ist“, fordert Grün-alternativ und hofft, dass ihr Weckruf noch gehört wird und eine Umkehr in der Meerbuscher Finanzpolitik noch rechtzeitig vor der Haushaltsverabschiedung des Haushalt 2025 im Rat der Stadt erfolgt.